Gitarre lernen mit über 40 – ergibt das jetzt noch Sinn?

Ja, Gitarre lernen ist auch im Erwachsenenalter, mit über 40, sinnvoll. Du kannst in jedem alter Gitarre lernen und wirst davon in allen Lebensbereichen profitieren. Wissenschaftliche Studien haben längst bewiesen, dass sich Instrumentalunterricht, egal in welchem Alter du beginnst, nachhaltig positiv auf deine physische und psychische Gesundheit auswirkt.
Zusammengefasst: Gründe, im Erwachsenenalter Gitarre zu lernen

Ignoriere die Stimme in dir, die sagt: „Es ist zu spät“
Die Musik und selbst zu musizieren bereichert unser Leben in so vielen verschiedenen Bereichen. Musik bewegt, verbindet und berührt uns, sie bringt viel Freude und manchmal bringt sie uns zum Weinen. Musik kann Emotionen ausdrücken, für die wir keine Worte finden. Der Wunsch ein Instrument zu lernen kommt meisten aus dem Herzen und auf dein Herz solltest du hören.

Ob du 40, 50, 60 oder 70 Jahre alt bist, spielt keine Rolle, du kannst immer Gitarre lernen. Viele Kinder haben bereits in jungen Jahren die Möglichkeit, ein Instrument zu lernen und den Instrumentalunterricht zu besuchen. Kindern musikalische Bildung zugänglich zu machen ist wundervoll und wie wir alle wissen, lernen Kinder unglaublich schnell. Selbst das Noten lesen lernen scheint für die meisten Kinder wenig herausfordernd zu sein.
Was aber, wenn du als Kind nicht die Möglichkeit hattest, den Gitarrenunterricht zu besuchen und als erwachsene Person deinen Traum des Musizierens verwirklichen willst? Oft kommen Zweifel auf, wie „Bin ich nicht schon zu alt, um ein Instrument zu lernen?“. Lasse dich von diesen Selbstzweifeln nicht aufhalten, denn sie sind unbegründet.
Gitarre lernen im Erwachsenenalter – 3 Fakten:

Eckart Altenmüller, Professor für Musikphysiologie und Musikmedizin in Hannover, hat schon mit mehreren Studien untersucht, wie sich das Gehirn im Alter verändert, wenn man mit Instrumentalunterricht beginnt. Er sagt:
„Es ist wirklich nie zu spät. (…) Es hängt einfach davon ab, wie viel Freude, wie viel Zeit und wie viel Interesse man in das Instrumentalspiel als älterer Mensch investieren kann (…) Man kann auch mit 80 noch beginnen, ein Instrument zu lernen.“
„Alles, was Sie im Alter lernen, erzeugt neue Vernetzungen, dass also bestimmte Zentren im Gehirn sich miteinander verbinden, insbesondere natürlich die für die Motorik, die für das Hören, aber auch die für die Emotionen.“
Setze dir realistische Ziele
Hast du den schwersten, ersten Schritt gewagt und bist für den Gitarrenunterricht angemeldet, ist deine innere Einstellung für deinen Erfolg an der Gitarre wichtig. Sei geduldig, gib dir Zeit und setze dir realistische Ziele. GitarrenlehrerInnen passen ihren Unterricht auf deine Bedürfnisse an und können auch auf körperliche Einschränkungen eingehen.
Hast du allerdings überzogene Ansprüche an dich selbst und zu hohe Erwartungen an deinen Leistungsfortschritt, kann dich das entmutigen und frustrieren. Damit du nicht aufhörst Gitarre zu spielen, bevor du überhaupt richtig angefangen hast, solltest du deine Ziele, Erwartungen und Wünsche offen kommunizieren und bei Bedarf anpassen.
Wie du ganz entspannt an die Sache herangehen kannst, erfährst du in dem Blogartikel „Entspannt Gitarre lernen – mit weniger Stress zu nachhaltigeren Lernerfolgen“.
Möchtest du mehr darüber erfahren, was in unserem Gehirn passiert, wenn wir Gitarre spielen und welche positiven Auswirkungen das hat, könnten dir folgende Blogartikel gefallen:
„Beste Gesundheit mit Gitarrenunterricht – auditive Kognition verbessern“
Quellenangabe / Weiterführende Literatur:
https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/musizieren-im-alter-musikgeragogik-senioren-musik-es-ist-nie-zu-spaet-100.html
https://www.deutschlandfunkkultur.de/klavierspielen-im-alter-wie-das-musizieren-alte-hirne-100.html
https://www.wuerzburg.de/media/www.wuerzburg.de/org/med_408189/439645_2014_altenmueller_wie_lernen_senioren__mechanismen_der_hirnplastizitaet_beim_musikunterricht_im_alter.pdf
https://www.bonedo.de/artikel/gitarre-lernen-als-erwachsener-die-5-besten-tipps-bonedo/