Beste Gesundheit mit Gitarrenunterricht – auditive Kognition verbessern

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Kennst du diese Situation? Eine Person spricht mit dir, du hörst sie zwar reden, mit den Gedanken bist du aber ganz woanders. Als dich die Person fragend anschaut, fällt dir plötzlich auf, dass du keine Ahnung hast, was dir die Person erzählt hat und welche Frage dir gestellt wurde. Der Beweis, dass Hören nicht gleich Zuhören ist. Lese diesen Artikel und erfahre, warum Zuhören eine Leistung des ganzen Gehirns ist, was es mit auditiver Kognition auf sich hat und wie sich das Musizieren darauf auswirkt.

Hören und Zuhören

Sind wir unaufmerksam, können wir Geräusche zwar hören, aber nicht in einen Kontext integrieren. Das Verstehen ist nicht die Funktion des Ohres oder des Hirnareals fürs Hören. Empfangene akustische Signale zu verstehen und im Falle einer Frage eine angemessene Antwort geben zu können setzt Wissen bzw. kognitive Ressourcen voraus, die bereits in jungen Jahren entstehen.

Die Verbindung zwischen Hören und Kognition ist eng. Das Hören ist eine Multiaktivierung des Gehirns. Neben den auditorischen Arealen werden viele weitere Areale stimuliert. Wörter und Melodien werden in beiden Hemisphären des Gehirns verarbeitet. Abhängig davon, was wir gelernt haben. Deshalb können Wörter Erinnerungen, Emotionen und Assoziationen wecken. Aber auch umgekehrt gilt: „Kognitive Prozesse beeinflussen die Wahrnehmung von Geräuschen.“ Aus diesem Grund werden u. a. Melodien von Personen mit unterschiedlichen musikalischen Kenntnissen verschieden wahrgenommen.

Auditive Kognition

Die Forschung zur auditiven Kognition beschäftigt sich mit der Frage, wie viel unsere kognitiven Ressourcen dazu beitragen, eine Person unter schwierigen Bedingungen zu verstehen. Welchen Einfluss hat laute Musik einer Party darauf, aus den unvollständigen akustischen Signalen einen sinnstiftenden Kontext bilden zu können?

Wissenschaftler der Forschungsgruppe „Auditive Kognition“ der Universität Lübeck konnten zeigen, dass „während des fokussierten Zuhörens nicht nur Hirnregionen beansprucht werden, die für das Hören bekannt sind, sondern auch Hirnregionen, die mit der gezielten Ausrichtung von Aufmerksamkeit assoziiert werden. (…) Die Fähigkeit einer Person zuzuhören und währenddessen ablenkende Geräusche auszublenden, ist abhängig davon, wie gut die Kommunikation von Hirnregionen untereinander auf das aufmerksame Zuhören eingestellt ist.“

Musizieren verbessert Hörleistung

Ist die Kommunikation zwischen den Hirnregionen, also die kognitiven Prozesse, beeinträchtigt, leidet auch unsere Wahrnehmung von Geräuschen darunter. Umgekehrt führt eine Beeinträchtigung des Hörvermögens zu einer Minderung unserer kognitiven Kapazitäten.

Das Musizieren steigert sowohl unsere kognitiven Kapazitäten, als auch unsere Hörleistung und ist somit eine Möglichkeit zur Vorsorge. Nachlesen kannst du das im Blogartikel „Beeindruckende Auswirkungen des Musizierens auf unser Gehirn“. Das Musizieren verjüngt das Gehirn und schult gleichzeitig die Hörleistung.

Bei kognitiven Erkrankungen kann Musik und das Musizieren die Heilung sogar beschleunigen. Aus diesem Grund wird Musiktherapie bei Alzheimer, Altersdemenz, Schlaganfällen, Depressionen etc. eingesetzt. Das aktive Musizieren stimuliert unser Nervensystem, sodass Nervenzellen neu verschaltet werden, Gehirnregionen besser vernetzt sind und somit effizienter kommunizieren können.

Vorteile des Musizierens in Bezug auf unsere auditive Kognition:

  • Besseres Konzentrationsvermögen/ gesteigerte Aufmerksamkeit
  • Verbesserte Leistung des Gehirns
  • Gesteigertes Sprachverstehen/ Wortgedächtnis
  • Im Alter seltener auf Hörgerät angewiesen
  • Sprache in lauter Umgebung besser verstehen
  • Unterscheidung unterschiedlicher Tonhöhen möglich

Fazit

Wenn wir einem Gespräch folgen oder Musik hören, dann hören wir mit dem Gehirn als Ganzes. Eine Vielzahl an Gehirnarealen ist im Einsatz, um die auditiven Reize zu verarbeiten und in einen Kontext zu bringen. Entscheidend ist dabei, wie gut die verschiedenen Hirnareale miteinander kommunizieren. Gitarrenunterricht und das Musizieren im Allgemeinen verbessern diese Kommunikation. Mit Musik können wir unsere Lebensqualität langfristig steigern.

Quellen:

https://www.uni-luebeck.de/aktuelles/nachricht/artikel/auditive-kognition-1.html
https://www.seriniti.fr/blog/de/das-hoerende-gehirn-enger-zusammenhang-zwischen-hoeren-und-kognition/
https://www.seriniti.fr/blog/de/hoeren-kognitive-faehigkeiten-und-musiktherapie/
https://www.hear-the-world.com/de/sounds-good-blog/753/Singend-Hoeren-verbessern?page=2