Instrumental- und Musikunterricht – die perfekte Kombination

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Der Musikunterricht in der Schule reicht deinem Kind nicht aus? Instrumentalunterricht knüpft dort an, wo der Musikunterricht allgemeinbildender Schulen an seine Grenzen gerät. Erfahre hier warum ein Instrument spielen zu lernen, die perfekte Ergänzung zum Unterricht in der Schule ist.

1. Schulischer Musikunterricht – Ziele und Herausforderungen

Die Aufgabe des schulischen Musikunterrichts ist es Kindern eine musikalische Allgemeinbildung zu ermöglichen. Es steht die Grundüberzeugung dahinter, dass Musik ein wesentlicher Bestandteil unserer Kultur und Gesellschaft ist. Durch den Musikunterricht an Schulen soll jeder die Chance erhalten, die musikalische Vielfalt kennenzulernen und mit Musik in Berührung zu kommen. Auch Kinder ohne kulturaffines Elternhaus können dadurch für anspruchsvolle Musik begeistert werden. Es wird ein Bewusstsein für die historische Tiefe der Musik geschaffen. Soweit die Theorie, in der Praxis steht der schulische Musikunterricht vor einigen Herausforderungen.

Leider sind Kunst und Musik oft die ersten Opfer von Budgetkürzungen an Schulen. Musik findet vor allem an Grundschulen nur noch wenig statt. Überfüllte Lehrpläne und Lehrermangel sind nur zwei der Ursachen dafür. Meist fällt der Unterricht komplett aus oder wird von fachfremden Vertretungslehrern abgehalten. Dabei sollten Lehrer eine Beziehung zur Musik und eigene musikalische Erfahrungen gemacht haben, um Wissen vermitteln zu können. Wer seinem Kind dennoch eine vertiefte Beschäftigung mit Musik ermöglichen möchte, kann das in der Regel nur mit Instrumentalunterricht.

2. Musikunterricht – Die Frage nach dem Sinn

Der Grund für den schlechten Zustand an Schulen ist jedoch mehr ein gesamtgesellschaftliches Problem. Die Frage nach Sinn und Nutzen wird gestellt und es werden konkrete, sogar messbare Transfereffekte erwartet, wie es in einer Leistungsgesellschaft, in der wir leben nun mal üblich ist.
Allerdings trägt die musikalische Bildung ihren Sinn in sich selbst und dient zu großen Teilen dem Kennenlernen der eigenen Persönlichkeit. Musik ist eine Selbstverwirklichungsform des Menschen, die es schon immer gab und immer geben wird. Es gibt etliche Studien die belegen, dass eine musikalische Ausbildung einen nachhaltig positiven Einfluss auf das Gehirn hat. Nur reicht konventioneller schulischer Musikunterricht dafür nicht aus. Musik braucht Zeit und Kontinuität. All das bietet Instrumentalunterricht.

3. Wie Instrumentalunterricht schulische Leistungen fördert und noch mehr

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Instrumentalunterricht in der Kindheit wirkt sich langfristig positiv auf das Gehirn aus. Warum? Durch stundenlanges Üben der Koordination und feinmotorischer Bewegungen, Schulung des Gehörs und Noten lernen, erzeugt das Gehirn zusätzliche neuronale Verbindungen, die für immer bestehen bleiben. Auch wenn das Instrument schon lange nicht mehr gespielt wird profitiert man von den positiven Effekten. Der Nutzen ist dabei umso größer, je früher Kinder mit dem Instrumentalunterricht beginnen und je länger sie das Instrument spielen.
Es werden nicht nur motorische und auditive Fähigkeiten verbessert, Instrumentalunterricht wirkt sich grundsätzlich positiv auf die Intelligenz aus.

Schüler, die ein Instrument lernen, profitieren davon in der Schule in allen Fächern aber vor allem im Musikunterricht. Nehmen wir das „Notenlesen“ als Beispiel. Das zu können wird von Kindern im Musikunterricht erwartet. Für Kinder die kein Instrument spielen ist das allerdings sehr anstrengend, denn Notenlesen lernen funktioniert am besten, wenn eine direkte Umsetzung erfolgt. Im Musikunterricht ist das nur selten möglich und den Kindern bleibt nur trockenes Auswendiglernen. Desinteresse und Teilnahmslosigkeit sind häufig die Folge.

4. Das fundierte musikalische Verständnis für Kinder

Kinder mit Instrumentalunterricht verstehen meist mehr von den Inhalten, die im Musikunterricht gelehrt werden und erreichen dadurch bessere Noten. Viele meiner Gitarrenschüler stehen in Musik auf einer Eins. Selbst theoretisches Musikwissen verstehen sie im Musikunterricht tiefer und fundierter, da sie es in ihrem Instrumentalspiel schon lange anwenden und als ganzheitliche Erfahrung in ihr Leben integriert haben. Wenn wir für etwas brennen, lernen wir es wie von selbst. Vielleicht wählt dein Kind Musik irgendwann als Hauptfach. Mit jahrelanger Instrumentalerfahrung ist der Musikleistungskurs ein Klacks und eine gute Möglichkeit den Abiturdurchschnitt zu verbessern.

5. Die Zeit für musikalisches Lernen

Im schulischen Musikunterricht bleibt nicht die Zeit um auf jeden einzelnen Schüler und dessen Bedürfnisse einzugehen. Das sieht beim Instrumentalunterricht anders aus.
Gleichermaßen motorische, rationale und emotionale Elemente werden im Instrumentalunterricht gefördert. Als Gitarrenlehrer habe ich die Möglichkeit auf die Leistungsvoraussetzungen meiner Schüler einzugehen, wodurch der Unterricht immer kompetenzorientiert stattfindet. Eines der Ziele ist es, das emotionale Ausdrucksvermögen und die Kreativität zu steigern. Steht der Schüler erstmal mit seinen Emotionen in Kontakt, hilft das Musizieren beim Stressabbau. Eine positive Einstellung zum Lernen wird gefestigt und dein Kind entwickelt eigene Lernbooster. Das ist sowohl für den nicht musikalischen Alltag, als auch den Schulalltag des Schülers ein Gewinn.

6. Fazit

Ob Instrumentalunterricht oder Musikunterricht an der Schule: Das Eine kann das Andere nicht ersetzen. Vielmehr ist der Instrumentalunterricht eine Chance für dein Kind sich tiefer und intensiver mit Musik zu beschäftigen und von den positiven Auswirkungen zu profitieren.

Während des Gitarrenunterrichts vermittle ich nicht nur Wissen, sondern fördere auch Kompetenzen und Fähigkeiten, die deinem Kind helfen sich zu einer selbstbewussten Persönlichkeit zu entwickeln.
Nebenbei können Schüler mit Instrumentalerfahrung im Musikunterricht mit sehr guten Notenergebnissen glänzen, denn das Verständnis für die Materie ist durch das eigene Musizieren tief verankert. Natürlich geht das nur, wenn der Musikunterricht überhaupt stattfindet. Kommt es zu längeren Ausfällen des Musikunterrichts in der Schule, ist es hilfreich, dass Schüler durch den Instrumentalunterricht eine natürliche und regelmäßige Weiterbildung erleben. So müssen sie nicht den geballten Musik-Stoff nachholen.
Davon abgesehen bedeutet regelmäßiges Musizieren mit seinen Emotionen in Kontakt zu sein und Emotionen sind unsere wichtigsten Lernbooster. Diese benötigen Schüler in jedem schulischen Fach.