Mit dem Potenzial des Musizierens Resilienz bei Kindern fördern

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Das Leben verändert sich schnell, vor allem für Kinder. Die Corona-Krise samt Schulschließungen und Home-Schooling sind ein aktuelles Beispiel dafür. Wie Kinder mit solch anspruchsvollen Situationen umgehen, kann entscheidend für ihre Entwicklung sein. Auch unsere moderne Gesellschaft birgt einige Entwicklungsrisiken, wie die sozialen Medien. Kinder werden dadurch immer mehr Reizen und Informationen ausgesetzt, denen sie erstmal standhalten müssen.
Resiliente Kinder haben es im Umgang mit schwierigen Ereignissen deutlich leichter. Doch was ist Resilienz und warum wird deren Entwicklung durch das Musizieren gefördert? Die Antworten findest du in diesem Artikel.

1. Was ist Resilienz?

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Resilienz entspricht der inneren Widerstandskraft eines Menschen. Sie beschreibt die Fähigkeit einer Person, erfolgreich mit schwierigen Ereignissen oder Lebensumständen umzugehen (Definition n. M. Zander, Armes Kind – Starkes Kind?). Corinna Wustmann definiert die Resilienz in ihrem Buch (Resilienz – Widerstandsfähigkeit von Kindern in Tageseinrichtungen fördern), als „(…) psychische Widerstandsfähigkeit von Kindern gegenüber biologischen, psychologischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken.“

Dabei ist die Resilienz nicht angeboren, sondern das Resultat erfolgreicher Interaktionsprozesse. Sie kann ein Leben lang trainiert und gestärkt werden. Die Basis der Widerstandsfähigkeit wird allerdings in der Kindheit geprägt. Ausschlaggebend sind bestimmte Schlüsselfaktoren für die Entstehung von Resilienz bei Kindern:

  • Mindestens eine Bezugsperson (Emotionale Bindung)
  • kognitive Kompetenzen (Intelligenz)

  • positives Erziehungsklima (Struktur)
  • Vertrauen und Sicherheit
  • Wertschätzung von Außen (Gesellschaftliche Unterstützung)

Die Resilienz ist die Summe aus verschiedenen Faktoren und sehr variabel. Das Ergebnis ist ein kleiner, motivierter Mensch, mit einem gesunden Selbstwertgefühl, der mit Veränderungen umgehen kann. Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff, Leiter des Zentrums für Kinder- und Jugendforschung an der evangelischen Hochschule Freiburg, bestimmte folgende Kompetenzen, die resiliente Kinder besitzen:

  • eigenen Gefühle und die Anderer erkennen und einordnen
  • eigene Gefühle kontrollieren und regulieren
  • um Hilfe bitten, keine Scheu vor Kontakten
  • eigene Stärken/Kompetenzen erkennen
  • Problemlösungsstrategien entwickeln

2. Wie kann man Resilienz bei Kindern fördern?

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Vorbilder für ein konstruktives Bewältigungsverhalten bei Hindernissen sind für Kinder enorm wichtig und prägen sie. Kinder übernehmen schnell Verhaltensmuster ihrer Eltern, weshalb ein achtsamer Umgang mit schwierigen Situationen der Eltern bedeutend ist.
Dein Kind sollte Wertschätzung und Interesse von Bezugspersonen erfahren und in Kontakt mit Gleichaltrigen sein. Der Kontakt zu Erziehenden und pädagogischen Fachkräften ist ebenso wichtig. Die Vermittlung von halt gebenden Werten, fördert die Resilienz genauso, wie der Glaube an die eigene Selbstwirksamkeit.
Doch was genau können Eltern tun, außer ein gutes Vorbild zu sein? Es ist immer am besten, wenn Kinder selbst aktiv werden und Lernprozesse erleben. Instrumentalunterricht bietet hier riesige Chancen für die Entwicklungsmöglichkeiten und persönlichen Ressourcen deines Kindes.

3. Musik stärkt die Resilienz der Kinder

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Musik berührt alle Sinne und wirkt sich positiv auf die Persönlichkeitsentwicklung bis ins hohe Alter aus. Durch die eigene Lernerfahrung im Gitarrenunterricht und das Überwinden von Hürden wird das Selbstbewusstsein deines Kindes gestärkt. Es lernt den eigenen Handlungsspielraum kennen, indem es Dinge bewirkt und Fortschritte macht. Die Selbstwirksamkeit wird damit gestärkt.

Musik löst bei Kindern Faszination aus und Instrumente wecken den Erforscher in Ihnen. Motivation von außen ist dafür meist nicht nötig. Im Kindergartenalter wird das Interesse an der Musik geweckt, doch selbst zu musizieren birgt das größte Potenzial für einen nachhaltigen Nutzen für Kinder. Die Vielfalt der akustischen Ausdrucksmöglichkeiten von Klangerzeugern fasziniert sie. Dadurch wird dein Kind selbst aktiv.

Im Instrumentalunterricht ist der Musiklehrer, welcher hier als pädagogische Fachkraft agiert, zur Unterstützung des Lernprozess des Kindes da. Ich setze die nötigen Impulse, um dein Kind optimal auf seinem Lernweg zu begleiten. Als Gitarrenlehrer unterrichte ich das notwendige Wissen, damit meine Schüler selbstbestimmt musizieren können. Das hilft Kindern, um mit ihren Gefühlen in Kontakt zu kommen und ihre Emotionen wahrzunehmen. Die emotionale Kompetenz deines Kindes wird von Instrumentalunterricht enorm Profitieren.

Falls Freude am Musizieren mit anderen besteht, können durch den Kontakt mit Gleichaltrigen auch die sozialen Kompetenzen gesteigert werden. Bei Konfliktsituationen werden Lösungsansätze erarbeitet. Gelungene soziale Interaktionen und eine durch die Lernerfahrung gesteigerte Resilienz der Kinder, sind die Konsequenzen.

4. Fazit

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Kinder lernen durch das Gitarre spielen ihre Emotionen zu regulieren. Die Musik gibt ihnen Halt und Sicherheit. Die Gitarre kann zu einem Freund werden, der immer für dein Kind da ist, auch bei Trauer. Kommen Kinder immer wieder durch ihre Bezugspersonen mit Musik in Kontakt, wird das Gefühl von Sicherheit, die von ihr ausgeht immer größer. Das Musizieren unterstützt dein Kind umfassend, denn vor allem die soziale Interaktion deines Kindes profitiert davon.

Da es beim Musizieren immer etwas zu Entdecken gibt, wird der Wissensdurst nie gestillt sein. Es besteht die Möglichkeit sich mit Kultur zu beschäftigen oder sogar beruflich einen musikalischen Weg einzuschlagen. Doch auch wenn nicht, finden Menschen die musizieren immer Anklang, denn kaum etwas verbindet uns Menschen so sehr wie die Musik.

Der Musiklehrer kann außerdem zu einer Bezugsperson und einer wichtigen Unterstützung außerhalb der Familie werden. Ich helfe eigene Lernbooster zu entwickeln, die dein Kind sowohl in der Schule, als auch im Studium und im Arbeitsalltag unterstützen werden. Der Instrumentalunterricht trägt wesentlich zur Unterstützung der persönlichen Ressourcen und der Resilienz der Kinder bei und hilft ihnen mit schwierigen Situationen umgehen zu können.