Leipzig musiziert – das Schumannhaus Leipzig – bei einem berühmten Musikerpaar Zuhause

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Das ehemalige Domizil von Clara und Robert Schumann, in dem sie ihre ersten vier Ehejahre verbrachten, gilt als eine international bedeutende Künstlerbegegnungsstätte. Ausgezeichnet wurde das Schumannhaus in Leipzig mit dem europäischen Kulturerbesiegel. Dabei dient es nicht nur als Museum, um über das Leben des berühmten Musikerpaars zu informieren, es wird auch als Veranstaltungsort und Ausbildungsstätte genutzt. Dank spezieller Angebote für Schulklassen und Kinder, wird der Besuch zu einem Erlebnis.

Historie

Clara war schon mit neun Jahren, als sie Robert als Klavierschüler ihres Vaters kennenlernte, eine Virtuosin am Klavier und trat erstmals im Gewandhaus zu Leipzig auf. Als Teenagerin tourte sie mit Interpretationen von berühmten Künstlern, wie Beethoven oder Chopin durch Europa und war Pianistin von europäischem Rang. Robert Schumann konnte sich wegen einer Überdehnung einer Sehne, ab 1833 nur noch auf das Komponieren konzentrieren.

Frisch verheiratet bezogen Clara und Robert Schumann im September 1840, an Claras 21. Geburtstag, das Haus im klassischen Stil in der Inselstraße 18. Es war ein aufstrebendes Viertel, welches sich durch die Ansiedlung vieler Verlage und Buchdruckereien, wie Breitkopf & Härtel oder Edition Peters, zu einem Zentrum des Buchgewerbes entwickelte.

Insgesamt wohnte das Musikerpaar vier Jahre lang in der 1. Etage des Hauses. Ihr Hochzeitsjahr wird auch als Schumanns „Liederjahr“ bezeichnet, denn er komponierte zu dieser Zeit über 150 Klavierstücke. Darunter bedeutende Werke wie den Zyklus Liebesfrühling und die Frühlingssinfonie.

Schumannhaus Leipzig erhält europäisches Kulturerbesiegel

In wohl keinem anderen Wohnhaus in Leipzig waren so viele bedeutende Künstler zu Gast, wie bei den Schumanns. Mendelssohn-Bartholdy und Liszt sind nur zwei der vielen großen Namen, die bei den Schumanns Zuhause und mit ihnen zusammen musizierten. Großartige Musik entstand in ihren vier Wänden. Aus diesem Grund wurde dem Schumannhaus in Leipzig 2018 das europäische Kulturerbesiegel verliehen. Als internationale Künstlerbegegnungsstätte gehört es zu den Meilensteinen, die zur Schaffung unseres heutigen Europas beigetragen haben.

Kulturerbestätte kurz vor Verfall gerettet

Die Dauerausstellung über das Leben des berühmtesten Leipziger Musikerpaars gäbe es nicht, wäre das Haus 1999 nicht vor dem Verfall gerettet worden. Der Schumann-Verein Leipzig e. V., die Grundschule Clara Schumann und die Rahn Dittrich Group machten aus dem heruntergekommenen Gebäude ein Museum und Veranstaltungsort. Anlässlich Clara Schumanns 200. Geburtstag wurde die Ausstellung 2019 neu gestaltet. Seitdem steht sie unter dem Motto: „Experiment Künstlerehe – das gemeinsame Leben eines Künstlerpaars“.

Erlebnis für Klein und Groß

Die Ausstellung enthält einen Klangraum mit Klanginstallationen, die in Verbindung mit den Schumanns stehen und von den Besuchern bespielt werden sollen. Im „Schumann-Saal“ finden regelmäßig Konzerte und Lesungen statt. Für Künstler und Zuschauer sind Veranstaltungen in der alten Wirkungsstätte der Schumanns etwas Besonderes.

Kinder und Schulklassen können auf verschiedene Aktivangebote für unterschiedliche Altersgruppen zurückgreifen. Es gibt beispielsweise eine Gruppenführung mit anschließender Rallye oder einen Klangraum-Workshop mit interaktiver Führung. Draußen sorgt der SpielHÖRplatz für Abwechslung. Dank künstlerisch angelegter Kletterlandschaften und Klanginstallationen, verbindet er Spiel, Natur und Musik. Die Kinder können spielerisch mit Tönen, Klanggruppen und Geräuschen sowie ihrem Gehör experimentieren und so ihr Interesse für das Musizieren wecken.